220 km, 2900 Höhenmeter und 5900 cal am längsten Tag, den ich jemals auf dem Rad verbrachte. Das war echt lang.
Das ging ja alles ganz schön los. Transfer zum Streckenbeginn, alle fahren los, Gruppen bilden sich. Ein ganz normaler Morgen in den Ardennen.
Ich kam mit der ersten Gruppe mit, die mich an den Anstiegen immer abhängte, ich aber bei den Abfahrten immer wieder aufschloss und sogar überholte. Das ging, weil die Anstiege nur ca 3-5% waren und die Jungs nicht abfahren können, bzw. immer den Schwung liegen liessen. Am ersten Stop beliess ich es dabei und fuhr mein Tempo weiter und da kamen wir schon in Luxembourg an.
Schöne Gegend, aber halt auch immer rauf und runter, aber wie. Da ist dann unten immer ein Tal mit einem kleinen Flüsschen und dann musst du wieder hoch. Das macht immer gleich 150-200 Höhenmeter aus. Ich dachte noch an Andy, da könnte er sich austoben, aber doch nicht für mich. Nun, wenigstens hatten wir keinen Wind mehr. Wie ihr an den Windmühlen sehen könnt, drehen sie sich nicht mehr, sie standen still, wenigstens etwas.
Das ländliche Luxembourg kannte ich ja gar nicht, es bleibt aber in schöner Erinnerung.
Am Höhenprofil sieht das alles nicht so dramatisch aus, aber im nachhinein berichtet mein Garmin 2900 Höhenmeter, das ist viel.
Ihr könnt euch vielleicht nicht vorstellen, wie man solche Strecke mit solchen Höhenunterschieden bewältigt. Nun, irgendwann fährst du einfach nur noch, schaust, dass du genügend zu Trinken und zu Essen hast und beobachtest deine Mitreisenden.
Dass sich einige auf solchen „Reisen“ dann nicht mehr im Griff haben kommt dann auch vor. Plötzlich lautes Rufen, Roland ich überhole dich jetzt und Monti spurtet an mir links vorbei, um dann sofort rechts rüberzuziehen und im Strassengraben zu verschwinden. Bumm. Ich schau noch zurück und die Gruppe, mit der er kam kümmerte sich, also kann ich weiter fahren. Völlig absurd fragen wir uns und verstehen eher wenig.
Am Ende seht iht auf dem Höhenprofil, gehts nochmal runter und dann zum Schluss hinauf zum Ziel. Das hinauf, heisst noch ein letzter Anstieg, schon etwas heftig mit 11-12% zum Teil und das nach 219 km. Wie aus dem Nichts ein Laut, Beat ich überhole dich jetzt und Monti schiesst bei 11% an uns beiden vorbei, um dann ca. 20m vor uns abrupt langsam zu werden und einfach umzufallen. Bumm.
Vom 2. Sturz weiss er bis heute nichts und streitet das auch ab.
So ist dass nach 220 km Radfahren.
Hier dann das Lazarett hinter dem Ziel, Gott lob brauche ich das nicht.