Es ist Sommer 2025, eine spektakuläre Tour de France läuft im TV neben meinem Schreibtisch, perfekte Bilder und grandiose Strecken wecken meine Erinnerungen und lenken meine Gedanken zur Frage: Nochmal?

Und so begann es wieder zu kribbeln

Ich dachte an Beat – mein Begleiter auf der Tour 2017 – da wir doch nächstes Jahr 65 werden, fragte ich ihn, ob er sich nicht vorstellen könne, dass wir die Tour 2026 nochmal zusammen fahren. Seine Antwort war knapp und scharf wie immer:

Roland, ich bin dir ein Jahr voraus, bin schon 65 und gerade im Ruhetag in Montpelier auf meiner vierten Tour de France, morgen geht’s zum Mont Ventoux – Beat

Da war ich echt erst einmal Baff und meine Sehnsucht bekam Flügel, ich schwebte auf meinem virtuellem Rad nochmal über die Erlebnise von 2017, erinnerte dieses Sein, diese 3 Wochen im französischem Sommer, in diesen fantastischen Landschaften, dieser dritte Woche in der ich Flügel bekam hinauf zum Galibier und mein Inneres schrie laut auf: NOCHMAL.

So fragte ich in meine englischen Radsportfreunde, ob sie mich nicht begleiten wollen:

Was für eine spontane Antwort, keine Stunde später war abgemacht, wir machen das. Es ist wie immer, die Dinge im Leben, die anstehen gehen ohne Widerstände, ohne Hm, Äh und …, die Dinge, die anstehen „flutschen“; funktionieren sofort. Chris spontane Antwort war meine Bestätigung, mein JA. Chris meinte später am Telefon, er hätte die selbe Idee mit sich herumgetragen und wollte noch fragen.

Natürlich gab es auch anderes Feedback, so meinte zB. Neil:

Ihr beide seid unzurechnungsfähig, aber ich gratuliere zu euerer kollektiven Verrücktheit. – Neil


Die Bestätigung ist da – Wir fahren die Tour 2026

Unser Startplatz ist bestätigt. Chris und ich sind also wieder Teil der 40 Verrückten, den Grand Loopers, die die ganze Tour fahren. Das Erlebniss sind eben die ganzen 3 Wochen, diese 21 Tage, das ist das Abenteuer.

Sarah von der Organisation berichtet, die 40 Plätze der Grand Loopers waren innerhalb von 1 Stunde ausgebucht, die Warteliste ist lang und sie hätten viele Anmeldungen von Wiederholungstäter. Wir würden bestimmt einige wieder erkennen. Ihre Worte waren, das entwickle sich zu einem „Alumni Treffen“. Wir sind gespannt.

Le Loop (rideleloop.org) organisiert das wieder im bewährten Muster, es gibt eine Kerngruppe von 40 Fahrern – die Grand Loopers, oder spöttisch genannt Lifers (Lebenslängliche) – die alle 21 Etappen der 3 Wochen fahren. Täglich füllt sich ein Peloton mit weiteren Fahrern (Guests), die jedoch nur einen Teilabschnitt, eine Woche, die Alpen, drei Tage oder nur eine Etappe mitfahren. So kommt täglich eine Gruppe von etwa 150 – 180 Radler zusammen und in der Rückschau kann ich sagen, das zu organisieren können die echt gut.

Nach ein paar Tagen kennen sich die Lifers und staunen welche Gäste hinzukommen. Meist ebenso coole Männer und Frauen aller Altersgruppen, die ihren Sport mal für einige Abschnitte in diese Veranstalltung legen. Wir haben aber auch andere gesehen, die mit dem neustem und teuerstem Rad anreisen, Kleidung a la Monaco Stil und die Eltern (oder Frau) folgen mit dem Wohnmobil und verpflegen und fotographieren; nun, wie im Leben gibt es auch hier viele Spielarten.

Wir erinnern noch gerne an den Earl of ???, der mit seinem Bodyguard nach den schweren Pyrenäen Etappen quälend ins Quartier kam, mit niemandem unter seinem Stand auch nur ein Wort wechselte und am Ende als Fahrer des Tages geehrt wurde. England eben. Die Lifers waren „well amused“.

Ich wette wir werden auch Teilnehmer mit einem E-Rennrad sehen. Es gibt ja heute auch Rennräder, denen sieht man es nicht mehr an, dass sie am Berg dann 200 Watt Unterstützung liefern. Ich weiss allerdings nicht, ob der Strom für 180 km hält.


Die Strecke 2026 – Start in Barcelona

Im Oktober wird traditionell die komplete Route der Tour bekannt gegeben. Bislang sind nur die ersten beiden Etappen vom Startort Barcelona bekannt. Am 3. Tag geht es dann nördlich von Barcelona nach Frankreich.

Die Richtung der Strecke wechselt bekanntlich jährlich von „im Uhrzeigersinn“ nach „gegen die Uhr“, demnach sollte man 2026 wieder mit dem Stundenzeiger fahren, aber wie man von Barcelona aus die Pyrenäeen und die Alpen in zwei verschiedene Wochen packen will, wird spannend.

Also lassen wir uns überraschen und wir hoffen auf neue Strecken. Vielleicht komme ich diesmal endlich nach Andora.

Aus der Küche der Gerüchte entweichen Ideen zur Strecke, in dem die Start- und Zielorte durchgedrungen sind. Die Karte zeigt die mögliche Strecke.


Der Tour Report geht dann natürlich wieder live

Sobald im Oktober die Route bekannt gegeben wird, kann ich die Vorlagen der Etappenberichte vorbereiten, die ich dann unterwegs nur noch mit den Inhalten des Tages füllen muss und schwupp, seid ihr wieder dabei, eben wie 2017.

Hoffe wieder mein BackOffice kümmert sich wieder um die Fehler, die Abends nach 200 km und den entsprechenden Höhenmetern unweigerlich entstehen.

Es ist immer noch die Internet Adresse: tourreport.org, die dann in unsere Cloud umgeleitet wird. Darum seht ihr dann in der Adresszeile: aveon.ddns.net/treport, also lasst euch nicht verwirren.

Damit könnt ihr wieder täglich dabei sein, mitverfolgen wie sich die „Favoriten“ schlagen, eine Woche vor der oofiziellen Tour. Selbstverständlich verspreche ich wieder tolle Bilder, Geschichten aus dem Fahrerlager und dem Drum und Drann einer 3 wöchigen Reise durch Frankreich.


Vorbereitung

Natürlich ist das ein übergroßes Ziel, was ich mir da vorgenommen habe. Und natürlich ist mir klar, dass die letzte Tour 9 Jahre zurück liegt und ich nicht jünger geworden bin.

Diese ein Tages Marathons sind auch nicht ohne, aber hier geht es eben um 3 Wochen jeden Tag 180 – 200 km, und dann sind da auch noch Berge dazwischen. Heißt, ich muss sehen, dass ich hier leicht und top vorbereitet nach Barcelona komme. Ich kenn mich gut und weiss auch, wenn ich mal einen Monat auf der Couch verbringe, kann ich einen Schalter umlegen und ab dann unglaublich konsequent sein; was bei dem Vorhaben auch so sein muss.

Natürlich bin ich auch ehrlich zu mir und erkenne an, dass ich eben keine 40 mehr bin. Ich spüre aber schon, dass ich bereit bin diese Energie und den Willen aufbringen und mich in die Form zu bringen, die es braucht für die 3 Wochen einer Grand Tour. Meiner Erinnerung nach war die erste Woche in 2017 die Härteste und das soll diesmal nicht so empfunden werden, also besser vorbereitet starten.

Wenngleich auch die Realität mitschwingt, das ich dies jetzt noch machen kann, denn mit 70 wohl nicht mehr. Hierzu kann man durchaus von „jetzt oder nicht“ sprechen, so final und deprimierend das klingt.

Wie ich das dann genau plane, organisiere und durchführe, mit oder ohne Hilfe muss ich noch erkunden. Aber im August geht’s los.


Was meint ihr?

Seid Ihr etwa auch Neil’s Meinung, wir sind verrückt, unzurechnungsfähig, wie er sich ausdrückte?

Die Kommentarfunktion ist freigeschaltet, freue mich auf Eure Bewertung.

2 Gedanken zu “N O C H M A L – eine große Schleife in 2026

  1. Du spinnst! Kann man so sagen, oder?
    Aber, wir erwarten, du trainiert richtig und bist top fit in Barcelona.

    Wir wollen keinen neuen Krankenbericht lesen!

    Viel Glück und Danke, dass du uns wieder mit nimmst.

    Jep

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