Eine Grand Tour, 3 Wochen, 20 Etappen, 3’300km.
Vom 16. Juni bis 7. Juli folgen wir den 20 Etappen der Tour de France des Jahres 1972. Wir denken, das ist die beste zusammenhängende Schleife, die uns über die klassischen Strecken und berühmten Berge führt, ohne aufwendige Transferfahrten. Man könnte auch sagen: Auf den Spuren von Eddy Mercks.
Das ist nun eine echte Schleife – Le Loop – wie die Tour in Frankreich genannt wird. Die erste Woche an der Atlantikküste, am Golf von Biskaya hinunter zu den Pyrenäen, die zweite Woche weiter über die legendären Pyrenäenpässe (Col du Marie Blanche, Col du Aspique, Col du Turmalet, Col du Aspin, …) hinüber in die Provence, über den Mont Ventoux zu den Seealpen und die dritte Woche in den Haute Savoyen, Haute Alpes (Col du Galibier, Col du Telegraph, Col du Isoard) nach Paris.
Warum nun eine alte Tour und nicht die aktuelle des Jahres 2019?
Aus der Tour de Force des Jahres 2017 sind natürlich noch Kontakte bestehen geblieben und wir hatten immer im Kopf nochmal eine Grand Tour, eine 3-Wochen-Tour zu fahren. Denn es sind die 3 Wochen, die das Abenteuer so speziell machen. Da wir die Frankreichrundfahrt schon absolviert hatten, sollte es eher eine La Vuelta Espania oder der Giro d’Italia sein. Leider fanden wir, trotz ausgedehnter Suche, keine Veranstalter, die das stemmen konnten oder wollten. So zogen wir schon in Betracht eine Tour selbst zu organisieren. Schließlich fragten wir Veranstalter, die über das Know How und die Kapazitäten verfügen, ob sie nicht eine Tour für uns ausrichten wollen. Für die Kunden, die weiteren Fahrer würden wir sorgen, damit ein gutes Peloton zusammenkommt. Und so ist nun diese Schleife zustande gekommen und wenn das gut geht, werden wir das Konzept im nächsten Jahr für die Spanienrundfahrt verwenden.
Änderungen und Herausforderungen zur Tour von 2017
- Markierungen – Diesmal werden wir ohne Pfeile auskommen müssen. Bei der Tour de Force 2017 war die Strecke perfekt mit schwarzen Pfeilen auf gelbem Hintergrund markiert und wir fanden spielend den Weg. Diesmal gibt es nicht so viele ehrenamtliche Helfer, die um 5 Uhr morgens die Pfeile setzen und abends wieder einsammeln. Wir fahren diesmal mit Routing-Geräten, z.B. Garmin, und vorher definierte GPX Routen. Bei längeren Strecken werden wir hier Stromprobleme bekommen, also geladene Powerbanks nicht vergessen. Die GPX- Daten bekamen wir schon vorab und ich muss sagen, sehr akkurat erstellt mit ca. 3000 Wegpunkten pro Etappe, was mich zuversichtlich stimmt.
- Wetter – Diese Tour findet etwa 4 Wochen früher statt. Wir werden evtl. am Atlantik mit heftigem Wind und besonders in den Alpen mit kaltem, stürmischem Wetter zu tun haben. Hoffentlich regnet es nicht wieder eine Woche lang, wie bei der Tour 2017.
- Peloton – Stand heute (Mär’19) sind es 16 Fahrer – englisch „Lifers“ – die die gesamte Tour, die ganzen 3 Wochen dabei sind. Dazu kommen noch einmal 14-20 Fahrer, die einzelne Abschnitte – ab Ruhetag – mitfahren werden. Das ist diesmal kein 200ter Fahrerfeld, dafür bietet es mehr Support für den Einzelnen.
Die erste Woche – vom Atlantik zu den Pyrenäen
Typischer Start mit Flachetappen an der Atlantikküste hinunter nach Spanien und dann hinein in die Pyrenäen.
Kann mir denken, dass hier um die Jahreszeit noch heftiger Wind hineinwehen kann.
Ansonsten freue ich mich drauf diesen Streifen Landschaft kennenzulernen, wenngleich wir in Bordeaux die Weinproben sausen lassen müssen. Einzig schade, dass wir um La Rochele herumfahren.
Am Ende der ersten Woche gehts dann aber in die wunderbaren Pyrenäen mit zunächst leichten Anstiegen und wo wir nach 6 Etappen bereits den ersten Ruhetag in Eaux Bonnes haben werden. Dieses verlassene ehemalige Kurstädtchen kenne ich noch von der Pyrenäentour.
Die zweite Woche – Transpyrenäen in die Provence
Jetzt wird’s ernst. Direkt nach dem Ruhetag kommt die vielleicht schwerste Strecke dieser Tour, es sind gleich 5 Berge zu bezwingen. Ja an einem einzigen Tag fahren wir die Strecke über den Col d’Aubisque (1709m), Col du Soulor (1474m), Col du Tourmalet (2115m), Col d’Aspin (1489m) und den Col de Peyresourde (1569m). Da ich aber exakt die gleiche Strecke mit Ausnahme des letzten Berges schon 2016 gefahren bin, schreckt mich das nicht so, außer es regnet wieder und wird kalt am Tourmalet.
Bis zum nächsten Ruhetag in Capentiras sind dann nur noch ein paar Col’s zu überqueren und die Reise geht in die sommerliche Provence hinein.
Der dritte Teil – Haute Alpes nach Paris
Damit nicht genug, diesmal scheint mir die 3 Woche die anspruchsvollste zu werden. Wir haben nun 6 Etappen mit heftigen und hohen Anstiegen vor uns, die ich hier gar nicht aufzählen will, sonst wird mir noch bange. Wir sprechen hier vom Col du Galibier (2642m) und Col du Isoard (2405m) als Highlights. Aber die beiden sind wir ja bei der Tour 2017 schon gefahren und habe es auch überlebt …
Navigationsdaten der Route de France 2019
Hier ein Download Link zu einem ZIP Ordner der die GPX Daten enthält.
20-Etappen-Route-de-France-2019
Die Dateien sind nicht nur für Navigationsgeräte, wie Garmin & Co, sondern auch für Google Earth, Maps oder andere Kartenprogramme geeignet, wenn jemand also genau nachsehen will wo wir gerade unterwegs sind ist das hier die Quelle.