Es wird Frühling, aber auch April, die Sonne scheint, dann stürmt es wieder, aber die Strassen sind trocken. Jetzt beginnt der 12-Wochenplan, der Plan in Form zu kommen.

Einige haben nach meinem Trainingsplan gefragt, wie ich das angehe so eine lange und schwierige Tour zu fahren.

Bekanntlich sind meine Vorbilder Jürgen Drews, Hansi Kraus und Joe Friel, natürlich nicht wegen ihrer Musik , sondern ihrer Fähigkeit gesund, fit und jung zu altern. Joe Friel ist wohl nur Ausdauersportlern bekannt. Als einer der anerkanntesten Trainer und Autor rund um den Ausdauersport hat er einer Vielzahl von Profi- und Amatuersportlern jeglichen Alters zu persönlicher Verbesserung verholfen und feiert selbst als Altersklassen-Athlet noch persönliche Erfolge.

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Das abgebildete Buch veröffentlichte er zu seinem 70. Geburtstag. Es ist das Beste, was ich kenne, wenn es um Trainingsmethoden, Ernährung, Regeneration geht, wenn man die 50 überschritten hat. Im Gegensatz zur konservativen Trainingslehre stellt er das Training hoch intensiver Einheiten in den Vordergrund.

Was mir jedoch am besten gefällt, ist der Geist, den er aufruft, eine Haltung, dass wir trotz Alterns weiterhin fit und frisch bleiben können, sofern uns nicht Krankheiten – wovor niemand gefeit ist – zurückwerfen. Dafür müssen wir uns aber anstrengen, uns intensiven Belastungen aussetzen. Zusammen-fassend kommt Joe auch zu dem Urteil, das schon unsere Großeltern kannten: „Wer rastet, der rostet“.

Vor der Tour 2017 hatte ich noch einen heiligen Respekt davor, jeden Tag 200 km zu fahren; jeden Tag und dann Morgen wieder. So legte ich damals die Priorität auf ausgedehntes Ausdauertraining, flog nach Girona und fuhr mit meinem kleinen Rucksack täglich 180km die Küste hoch nach Genua und weiter zum Lago Maggiore.

Dieser Respekt ist durch die Tour 2017 der Gewissheit gewichen, dass ich jeden Tag große Strecken fahren kann. So werde ich die Prioritäten meines Trainingsplans diesmal anders definieren, auf Joe’s Vorschläge und Methoden eingehen und auf hoch intensives Intervalltraining setzten.

Das Wintertraining

Natürlich war ich im Winter nicht faul und von Dezember bis März regelmäßig 2 bis 5-mal die Woche im Fitnessstudio. Absolvierte ein Programm mit jeweils 10‘000m hartes Intervallrudern und Krafttraining für Beine, Rumpf und Oberkörper. Das sollte mir nun eine gute Grundlage bieten um aufs Rad zu steigen.

Immer mal wieder, an trockenen und nicht zu kalten Tagen waren wir natürlich unterwegs, sind also nicht ganz eingerostet, zumal es bei uns so einige Hügel gibt, es nicht so flach dahin geht.

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Der Plan und die Realität

So leicht, wie ich mir vorstellte wieder in Schwung zu kommen, ist es leider doch nicht. Wintertraining im Studio und Radfahren sind halt doch 2 verschiedene Welten. Die ersten Ausfahrten schlauchten mich ganz schön, so dass ich schon Sorge hatte, wie ich wieder in Form komme eine grosse Tour zu fahren.  

Nur weil jetzt LSD, Long Slow Distance Training out ist, heißt das nicht, ich kann darauf verzichten. Ganz im Gegenteil, erst längere Einheiten, 3h und mehr, bringen mich wieder zurück in den Modus, Rad zu fahren. So stehen jetzt erst einmal einige längere Ausfahrten an, bevor ich in dieses Intervalltraining einsteigen kann. Also warm anziehen – nicht krank werden – und ab auf die Strecke und in 2 Wochen fühlt sich das dann schon besser an.

Hier ein Ausschnitt meines 12 Wochenplans, er hat eine ungefähre Struktur und wird variieren.

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