Diesen Samstag, 10. September 2022 war nun der letzte Teil meines Jahres der Ein-Tages Veranstaltungen, mit Gleichgesinnten eine große Schleife um den Bodensee. Eigentlich eine Art Homerun für mich, dennoch lernte ich noch ein paar neue Streckenabschnitte kennen und der Vollständigkeit halber auch hierzu ein kleiner Bericht.

Den Bodensee Rad Marathon gibt es nun bereits sein 49 Jahren! Er wird ehrenamtlich vom Schweizer Radclub Altenrhein organisiert nach dem Motto: Von Radfahrern für Radfahrer. Er ist Teil der Swiss Cycling Top Tour, welche die schönsten Radmarathons der Schweiz vereint.

Das Besondere, hier handelt es sich um eine 3 Ländertour mit verschiedenen Startorten; es gibt nicht nur ein Start und Ziel, sondern dergleichen 5. Die Schweizer starten an den Standorten Altenrhein, Tägerwilen oder Stein am Rhein, die Deutschen in Meersburg oder Kressbronn und die Österreicher suchen sich den nächst gelegenen Startort.

So fahren alle Teilnehmer die Schleife um den Bodensee von verschiedenen Startorten in unterschiedlichen Längenabschnitten mit den Touren Gold (220 km), Silber (150 km) und Bronze (80 km).

Der „Renntag“ – Samstag, 7:00 Morgens

Da wir anschließend noch auf eine private Party eingeladen waren, bezogen wir schon am Freitag Quartier in Nonnenhorn, unweit meines Startortes Kressbronn, so konnte auch gleich die Startnummer abholen und war bereit für den Samstag.

Um 7:00 Morgens war ich dann auf der Strecke Richtung Bregenz, wohl wissend, dies wird kein „Spaziergang im Park“, wie der Engländer sagt, denn es war Regen angesagt bis spät über den Mittag hinaus. Die Wahl der Kleidung war also die Voraussetzung für einen erfolgreichen Tag und diesmal war ich wirklich bestens ausgerüstet.

Bis Bregenz ging es dann auch noch trocken bei 12 Grad dahin, aber man konnte schon sehen was sich zusammen braute. Die Wolken wurden immer dunkler und kurz vor der Grenze in Rheineck ließ der Himmel seine Tropfen fallen und es sollte nicht mehr aufhören bis wir die gesamte Schweizer Strecke nach Stein am Rhein gefahren sind.

Einzig die Intensität des Regens wechselte sich in einem fast gleichmäßigem Rhythmus von leicht bis heftig ab.

In Stein am Rhein waren dann die Hälfte der Gold Tour absolviert und die Wetterlage verbesserte sich erheblich. Zwar immer noch nur 14 Grad, aber trocken und es wurde dann auch heller und später kam dann wirklich die Sonne heraus und machte die letzten Streckenabschnitte zu einem Vergnügen. Das ist dann der Moment, wenn Radfahren beginnt Spaß zu machen, noch dazu, wenn man die kommende Strecke kennt und die Höri ist nun wirklich bezaubernd.

Meine Ausbeute an Fotos ist diesmal gering. Im Regen das Handy herausholen, Linse säubern und dann abdrücken ist nicht wirklich an was man denkt in so einer Situation, zumal ich auch nur kurz an den Kontrollstellen anhielt, Wasser nachfüllte, meinen Stempel holte und sofort wieder auf die Strecke ging mit dem Ziel dem Regen zu entkommen.

Die Streckenführung

Hierzu hätte ich – als „Local“ – einige Verbesserungen vorzuschlagen. Was mir etwas missfiel war die Streckenführung mit erheblichem Hauptstraßenanteil. Die komplette Schweizer Strecke von Rheineck bis Stein am Rhein führte über die Landstraße im Autoverkehr. Hier hätte man die, zugegeben wenigen, aber doch vorhandenen Radstrecken in die Route nehmen können. Gleiches gilt für die Strecke von Stein am Rhein nach Radolfzell, die ausschließlich wieder über die Hauptstraße führte und hier gibt es nun wirklich Wege fern ab der Landstraße.

Natürlich verstehe ich man wollte die Teilnehmer nicht durch enge und teils verwinkelte Radwege schicken, die Ortschaften entlasten und eher ungefährliche Abschnitte einbauen. Wäre es ein Rennen ist das die richtige Einstellung, aber m. E. nicht bei so einer Freizeitveranstaltung, bei der es auch um das Landschaftserlebnis geht, im Rennmodus war hier niemand unterwegs und so viele Teilnehmer waren es auch nicht.

Als wir dann Richtung Konstanz unterwegs zu Fähre waren und es wieder die Hauptstraße entlang gehen sollte, spielte ich meine Ortskenntnisse aus und nahm den Radweg durch die teils idyllischen Wohngebiete direkt am See zur Insel Mainau dann geradeaus weiter zur Fähre. Ein paar folgten mir und bedankten sich am Ende für diesen schönen Abschnitt.

Nach dem Übersetzten kam für mich der letzte Halt in Meersburg und dann noch 55 km bis Kressbronn zurück zum Start, nun aber mit Sonne und wesentlich wärmeren Temperaturen. Die Streckenführung war bemüht die Teilnehmer von den großen Orten fern zu halten und es ging durch die kleinen Landwirtschaftswege in dieser schönen Obst- und Weinbaugegend.

Zusammenfassend war es, abgesehen vom Regen, ein schöner Tag in einer der schönsten Radgegenden die ich kenne. Viele Teilnehmer mit denen ich unterwegs sprach bemerkte dies auch explizit.

Strecke auf Strava

Und so sehen glückliche und wieder trockene Radler aus nach einer Bodenseeumrundung.

Das waren jetzt ein paar große Ein-Tages Touren in diesem Jahr und das hätte es gewesen sein sollen. Wenn es da nicht, wie es im Leben eben so ist, dann doch anders kommt.

Jetzt also noch ein wenig trainieren, die Form halten und dann geht es zum Saisonabschluss nach Portugal.

Der nächste Bericht dann aus Braga, PT.

Roland

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