Das war heute ein Tag den man am besten mit “Kette links” beschreiben kann. Heißt, du schaltest gleich gar nicht mehr aufs große Blatt, weil es eh gleich wieder rauf geht.

An solchen Tagen entstehen dann immer die Sinn-Fragen, die wir alle kennen, um dann gleich noch hinterher stochernd dein Unterbewusstsein fragt: Was hat mich dazu getrieben hier teilzunehmen.

Aber der Reihe nach. Zunächst ging es etwa 30 km in der Gruppe mit allen Teilnehmern am Duoro entlang, bis sich dann wie immer am 15km langem Anstieg die Spreu vom Weizen trennte, sprich ich ab da wieder alleine unterwegs war.

Als ich Chris dann am Abend etwas meine Enttäuschung berichtete, dass ich nach mehr als 20 Jahre im Sattel immer noch der Schwächste bin, wenn es hügelig oder bergig wird, sah er mich mit großen Augen an und fragte ob ich nicht gesehen habe welch starke Fahrer hier am Werk sind und er richtig Mühe hat mitzuhalten und auch abreißen lassen muss. Das tröstet wenig, aber stimmt schon, was für eine Power die hinlegen ist schier beeindruckend.

Kette links versteht ihr sofort, wenn man auf das Höhenprofil blickt. Nach dem ersten Anstieg ging es eigentlich nur noch rauf und runter und natürlich in gigantischen Abfahrten. Selbstredend ist in dieser einsamen Gegend auch eigentlich kein Verkehr unterwegs. Da fragte ich mich oft, wie und von was und überhaupt leben die Leute hier, wo eigentlich nichts wirklich ist. Aber vielleicht ist es ja auch das.

Start um 7:30 – echt früh

Eindrücke aus Zentralportugal

Am Ende war es ein harter Tag für mich, 140 km alleine fahren und diese nicht enden wollenden Anstiege. Kam dann etwa 2 Stunden nach den anderen ins Hotel, von denen einige Draußen standen und mir Applaudierten. Sie wussten, dass ich jetzt komme, da wir alle CPS Tracker tragen. Das ist dann wieder eines der bemerkenswertesten Aspekte, die mir am Radsport gefallen, der Respekt gegenüber anderen, egal wie stak, fit, jung, alt usw. sie sind.

So und Morgen, fahren wir spazieren, heißt 133 km und nur 2 Berge und Start ist erst um 9:00, endlich mal etwas länger schlafen und die letzten beiden Etappen verdauen.

Und genau da gehe ich jetzt hin und gönne mir ein paar Stunden Flachetappe, wie das Beat einst in Frankreich so treffend beschrieb.

Auf Morgen …

PS: hier noch die Strava Aufzeichnung

2 Gedanken zu “Transportugal 2. Etappe | PESO DA RÉGUA – MANTEIGAS

  1. Lieber Roland – ein tolles Projekt, danke für deine Berichte. Da bekomme ich auch gleich Lust ;-). Ich wünsche euch weiterhin schöne, unfallfreie Tage und natürlich gute Beine. Geniesst es. LG, Patric

    1. Ciao Patric – Danke.

      Gerade du mit deinen Kletterqualitäten kommst hier auf deine Freude. M312 ist schön, aber das hier ist unglaublich.
      Musst du machen und wirst echt starke Fahrer finden, ich fahre ständig an meinen Limit.

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