Wie Ihr seht, unsere Fans haben sich für die legendäre Party in Paris schon mit entsprechender Kleidung versorgt. Was soll da noch schief gehen. Also auf in ein neues Abenteuer …

fr… 3 Wochen, 20 Etappen, 2 Ruhetage, einmal fast rund um Frankreich. Atlantikküste, Pyrenäen, Provence, Seealpen, Haute des Alpes, Savoyen, Paris, Sonne, Hitze, wilde Tiere, Regen, Wind und Kälte, anspruchsvolle Berge, Sonnenblumen- und Lavendelfelder, Chalets und mittelalterliche Burgen, kleine Städte, einsame Agrarlandschaften und noch so vieles mehr …

Heute Mittag noch eine letzte Trainingsfahrt auf meiner Lieblingsstrecke im Hinterland des Bodensees. Nochmal ein Intervall mit dem Versuch an meine Segmentzeiten heranzukommen. Um dann am Aussichtspunkt in unserer Gegend (ca. 900m ü. M.) im Biergarten “am Höchsten” ein Bier zischend an Frankreich denken. Wie wird das werden; was wird sich verändert haben; hoffentlich sind die Teilnehmer cool; habe ich mich verändert; ich bin 2 Jahre älter geworden; auf 3’300 km wird wieder irgendwas Komisches passieren; schade, dass Beat nicht dabei ist;  …20190613_140441.jpg

Vor dieser letzten Abfahrt musste ich noch an Chris Froom denken, der gestern mit hoher Geschwindigkeit einen Berg hinunterfuhr und von einer Windböe an eine Mauer geworfen wurde. Hoffentlich ist es nicht so schlimm, wie zuerst gedacht, alle besten Wünsche zur Genesung nach Lyon. Ich hatte und habe immer heiligen Respekt die Berge hinunter zu fahren und konnte es nie verstehen, wenn Andy mit seinem komischen Mountainbike mit 80 km/h den Berg hinunterrast. Oder Christoph, bei all seiner Rennfahrererfahrung, mit 100 km/h die Schwarzwaldstraßen hinunterstürzt, um unten entäuscht zu berichten, dass er den Rekord des Strava-Segments verfehlt hat.

Mit diesen Gedanken rollte ich dann die letzten Kilometer dieser wunderbaren Aussichtsstrecke hinunter und verpacke nun mein Rad und all die anderen Sachen für die Reise.  Diese ist dann doch einfacher als gedacht, keine 11h mit dem Zug über Paris. EasyJet fliegt ab Basel mich und mein Rennvelo nach Nantes und Basel ist mit dem Zug leicht zu erreichen. Allerdings war der einzig mögliche Flug schon am Freitag, so bin ich einen Tag vorher da, was mir Zeit gibt durch die Stadt an der Loire zu spazieren.

Als ich meine Reisedaten berichtete, kam postwendend die Rückmeldung meine Velo Freunde werden auch schon am Freitag in Nantes sein und sie freuen sich, das klingt dann etwa so:

Roland

Hi. Fantastic ! Ian and I fly in on Friday afternoon also. Sounds like dinner and beers on Friday night then.  

Best wishes my friend

Chris 

Trainingszustand

Mit dem ganzen schlechten Wetter, dem Regen im Mai/Juni, fehlen mir einige lange Strecken, die ich zu wenig gefahren bin. Das sollte eigentlich anders sein. Was mich jedoch zuversichtlich stimmt, sind die Zeiten meiner Trainingssektoren. Hier komme ich nah an die Zeiten heran, die ich nach der Tour de France 2017 gefahren bin, also damals in Topform. Ich denke das habe ich dem Intervalltraining zu verdanken. Und das mit den langen Strecken, die LSD Trainings, nun, ich weiß inzwischen, dass ich die Substanz habe lange Strecken zu fahren. Aber 3000 km mehr in den Beinen wären halt schon nicht schlecht … Es ist aber wie immer, egal ob Dolomiten-, Pyrenäen- oder Frankreichtour, man hätte immer mehr machen können/wollen/sollen.

Radkleidung, Trikots, etc.

trikots

Ich habe mir geschworen das nächste Mal alles mitzunehmen, was mein Radsportschrank hergibt.

20 Etappen durch alle erdenklichen Klimazonen Frankreichs erfordern Kleidungsvarianten. 5 Trikotsets sollten reichen, damit sich die Hosenpolster 3 Tage erholen können. Denn niemals die gleiche Hose gleich nochmal anziehen.

Es wird wieder regnen, in den Bergen kalt sein und im Süden die Sonne brennen, hier ist die richtige Kleidung alles. Also nehme ich alle Varianten mit was mein Schank hergibt und in den Koffer passt. Zumal ich ja diesmal (!) meine Day Bags mit Ersatzkleidung gepackt haben werde.

Ergänzende Nahrungsmittel

Wie kürzlich erwähnt, habe ich mir einen Plan zurecht gelegt, mich mit den nötigen, zusätzlichen Kalorien zu versorgen. Rein rechnerisch brauche ich dafür 4 – 8 oder 12 Gels/Riegel/Snacks pro Tag. Für drei Wochen und 20 Etappen kommt da ganz schön was zusammen, wie man auf dem Foto sehen kann. Es sind aber nicht nur die Gels und Snacks, sondern auch Produkte (der große Beutel), die darauf abgestimmt sind, mir bei der Regeneration zu helfen. Denn Regeneration ist alles, um nicht zu erschöpfen und die 3 Wochen fit und gesund durchzuhalten.

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Die täglichen Berichte und deren Struktur

Es gibt nun also wieder tägliche Tour-Berichte. Sofern ich im Hotel einen Internetzugang habe – leider immer noch nicht selbstverständlich – kann ich den Bericht noch am Abend mit Inhalten füllen und freischalten.

Mit etwas Arbeit habe ich die vorbereiteten Seiten mit besseren Inhalten gefüllt. Ihr lest den Blog am Morgen mit dem Bericht des Vortages, während wir schon auf der neuen Etappe unterwegs sind und fragt euch anschließend, was heute auf dem Plan steht, so zumindest habt ihr das berichtet.

01-LaTrancheMerAlso habe ich etwas recherchiert und jede Blog-Seite mit einem kleinem Abschnitt der nächsten Etappe vorbereitet. Einen kulturellen, landschaftlichen Ausblick und was so bei der Tour von 1972 geschah. Auf einer kleine Frankreichkarte seht ihr einem kleinen roten Punkt wo wir gerade sind. Bei den interessanten Etappen in den Alpen und Pyrenäen ließ ich Google Earth ein Überflugvideo erstellen. Damit bekommt ihr einen wunderbaren Eindruck der bevorstehenden Strecke. Es sind etwa 5 min. Videos, wem das zu langsam ist, kann sie schneller ablaufen lassen.

Wetter

Von Kalt und Nass habe ich nun wirklich genug. So einen verregneten Mai/Juni hatten wir schon lange nicht mehr. Aber für Bordeaux sieht es wesentlich freundlicher aus.

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Also …

… jetzt esst bitte alle Eure Teller auf und betet am Sonntag für schönes Wetter. Drückt uns die Daumen, damit wir alle gesund, problemlos und ohne Defekte durchkommen und nachher viel zu erzählen haben.

Wird schon werden …

Roland

PS:

Ein Rennrad auf Reisen

Wie kriegt man ein Rennrad in einen Flieger fragten mich meine “Wirthaus”-Freunde. Nun, ganz einfach, in Abdeckfolie aus dem Baumarkt verpackt als Sportgerät aufgegeben. Das nimmt man dann am Flughafen in Empfang, entfernt die Folie, arretiert den Sattel, zieht die Schuhe an und fährt los. So geschehen das letzte Mal vor der Tour 2017 in Girona. Nebenbei, das ist Freiheit, ein Rad, ein Rucksack, die VISA im Schuh und einfach los. Das hat bislang immer funktioniert. Am Ende sind es ja nur 5,5 kg.

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….

 

Ein Gedanke zu „Auf nach Frankreich

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